Schleie (Tinca)
Schleien gehören wie Karpfen zu beliebten Sportfischen für Friedfischangler. Kommen Karpfen und Schleien als Besatzfische gemeinsam in einem geschlossenem Gewässer vor, treten beide Arten häufig in direkter Nahrungskonkurrenz zueinander. Die aktiveren Karpfen sind in der Lage bei knappem Nahrungsangebot die Schleienpopulation zurückzudrängen. Die robusten Schleien haben zusammen mit den Karauschen den geringsten Sauerstoffbedarf und bilden in einigen Gewässern wie Dorfteichen, Tonkuhlen, Moorstichen und stark verkrauteten Waldteichen die einzige Fischart.
Schleien gelten bei der Nahrungsaufnahme als äußerst vorsichtig und sind in vielen Gewässern ausschließlich nachts[14] oder bei nebeligem und bedecktem Wetter aktiv auf Nahrungssuche. Tagsüber verstecken sich die lichtscheuen Schleien häufig regungslos in Unterwasserpflanzen.[15] Sind sie auf Nahrungssuche, so machen sich Schleien in kleinen Gruppen häufig beim Gründeln im Schlamm durch das Aufsteigen von Sumpfgasblasen bemerkbar. Gefangen werden Schleien am besten bei Morgen- und Abenddämmerung in der Nähe von Schilfgürteln, Seerosen oder anderen stark verkrauteten Gewässerteilen mit tierischen Ködern, wie Mistwürmern, Muschelfleisch, Maden, Castern[16], Shrimps etc. Das Bevorzugen von tierischer Nahrung liegt am kurzen Darm der Schleien und der schlechteren Verwertung von pflanzlicher Nahrung. Kompost und Wurmerde zeigt auf Schleien eine starke Lockwirkung.[17] Zu den pflanzlichen Ködern zählen Mais, Teig, Weißbrot und ähnlich wie beim Karpfenangeln Mini-Boilies. Während der Sommermonate beißen Schleien bei reichlichem Nahrungsvorkommen meist sehr zögerlich und vorsichtig und werden überwiegend mit der Liftmethode im ultraleichten Posenangeln überlistet. Schleien sind dafür bekannt, dass sie häufig nur ganz feine kaum merkliche Zupferbisse verursachen und oft unentschlossen mit dem Köder spielen.
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